Editorial April 2015

Vor einem Jahr, im Januar 2014, schrieben wir erstmals über die unhaltbaren Zustände im „Gustavheim“ Niederpoyritz. Daraufhin beschäftigte sich der Ortsbeirat Loschwitz mit dem Thema, und die Ortsamtsleiterin Sylvia Günther, suchte den Kontakt zur Heimleitung, was sich als sehr schwierig erwies.

Jürgen Frohse

Jürgen Frohse

Vor einem ersten Besuch des Heimes wollte man für ihre Sicherheit nicht garantieren. Mit Beharrlichkeit konnte sie das Vertrauen gewinnen und buchstäblich Türen öffnen. Der Bürgerpolizist kann heute regelmäßig im Heim nach dem Rechten schauen, und der Ortsbeirat konnte im letzten Monat das Heim besuchen. Kirchgemeinden und Vereine wurden aktiv und viele Projekte, vom gemeinsamen Fußballspiel bis zu Sachspenden, sind jetzt möglich. Nach Redaktionsschluss fand der zweite „Runde Tisch Asyl“ statt – geleitet von Frau Günther.

Für das Loschwitz-Jubiläum stehen öffentliche Mittel nur sehr begrenzt zur Verfügung. Der Kulturausschuss genehmigte für die Festwoche im September 3500 Euro. Die Ortsamtsleiterin ließ sich daraufhin den Spielraum in ihrem Haushalt darlegen und bot Hilfe an. Einige Veranstaltungen werden nun „gesponsert durch das Ortsamt Loschwitz“. Auch als sie erstmals vom Losch­witz-Buch (siehe Seite 3) hörte, überlegte sie gleich, wie sie das Projekt unterstützen kann.

Die Zukunft des Schillerhäuschens (siehe nebenstehender Beitrag) stand im letzten Jahr in den Sternen. Frau Günther betätigte sich nicht als Sterndeuterin, sondern ging auch dieses Problem pragmatisch an. Sie sprach mit allen Beteiligten, übernahm die Organisation und suchte Ehrenamtliche. Das „Konstrukt Schillerhäuschens“ steht auf wackligen Füßen, aber in diesem Jahr ist die Betreuung gesichert.

Nur drei Beispiele, warum sich Bürger und Vereine des Ortsamtes Loschwitz glücklich mit dieser Ortsamtsleiterin schätzen können. Sie ist darüberhinaus aber auch noch Ortsamtsleiterin von Blasewitz und hier genauso engagiert.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier