Turmhauben auf Palais Weißer Hirsch aufgesetzt

Das Palais Weißer Hirsch geht der Vollendung seiner Sanierung deutlich sichtbar entgegen. Im August sind auch die beiden Turmhauben auf dem Dach des Hauses aufgesetzt worden, das einst als Empfangs- und Verwaltungsgebäude des Lahmann-Sanatoriums diente.

Am 12. August sind beide Turmhauben auf dem Dach des Hauses im Lahmann-Areal aufgesetzt worden.
Foto: Bernd Hempelmann

Es war ein stundenlanger Großeinsatz mit Kran und Präzisionsarbeit, die beiden Hauben wieder aufzubringen. Jede wiegt etwa 1,5 Tonnen, und sie mussten nach alten Fotos neu aufgebaut werden. Pläne für die Hauben habe es nicht mehr gegeben, sagte Architektin Susann Haka vom Architekturbüro Hildebrandt, das die Sanierung leitet. Aber es gab hochscharfe Fotos des heute wohl nur noch wenigen bekannten Fotografen Paul Wolff aus Zschieren aus den 30er Jahren, die das ganze Gebäude und die Hauben bis ins Detail zeigten.

Am 12. August sind beide Turmhauben auf dem Dach des Hauses im Lahmann-Areal aufgesetzt worden.
Foto: Bernd Hempelmann

Nach diesen Fotos wurden Zeichnungen angefertigt, und nach diesen wiederum baute die Zimmerei Eberth aus Dohna den hölzernen Unterbau, die Dachdeckerei Krönke aus Mickten brachte die Verkleidung aus Zinkblech an. Nun können auch die beiden Wohnungen unterm Dach fertiggestellt werden, zu denen die Turmzimmer gehören. Insgesamt gibt es zehn Wohneinheiten, von denen die ersten bereits vermietet sind.
Die zehn Gewerbeflächen in dem Haus, das zu Beginn der Sanierung nahezu komplett entkernt wurde, werden mittlerweile fast alle von Mietern genutzt, die – unter anderem Haus- und Fachärzte, Psycho- und Physiotherapeuten – aus dem medizinischen Bereich kommen.

Zimmermann Johann Biermann von der Zimmerei Eberth justiert die Haube.
Foto: Bernd Hempelmann

In den ehemaligen Lesesaal unter dem prägnanten Glaskuppeldach wird aller Voraussicht nach ein Friseur einziehen. Die aufwendige Neuverglasung des Daches hat übrigens die Firma Glasbau Koenitz vom Weißen Hirsch vorgenommen. Bald sollen nun die letzten Gerüste am Palais fallen. Noch im Herbst, so hoffen die Architekten, könnte die liebevoll denkmalgerechte Sanierung des Hauses abgeschlossen sein.

Bernd Hempelmann

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