Bauakte »Burgberg«

Die Bauakte »Burgberg« – zusammengetragen von Eberhard Münzner

Der »Burgberg« in Dresden-Loschwitz

  • 1853 Errichtung eines Restaurationsgebäude auf dem alten Burgplateau des Flurstückes 834c von den Baumeistern Theodor Lehnert und Friedrich Voigt.
  • 1859 Der alte Bormannsche Weinschank am Fuß des Berges wurde durch einem Restaurantneubau ersetzt, den späteren »Ratskeller Loschwitz«.
  • 1863 Antrag zur Errichtung eines zweigeschossigen Anbaues an der Ostfassade. In diesem Anbau wird auch ein zusätzliches Treppenhaus angeordnet. Es entsteht damit in der Ostansicht der erste nordöstliche Giebel zu zwei Achsen.
  • 1880 Errichtung eines Waschhauses an der Grenze zur Plattleite 4
  • 1883 Die Gemeinde Loschwitz erwirbt den »Unteren Burgberg« als Gemeindeamt und benennt die Gaststätte 1885 in »Ratskeller Loschwitz«. Für den »Oberen Burgberg« entfällt ab diesem Zeitpunkt der Beiname.
  • 1883 Neuer Zugangsweg von der Plattleite
  • 1889 Antrag, das bestehende Gebäude um einen weiteren Anbau in nordöstlicher Richtung zu ergänzen, zum Gewinn eines weiteren Zimmers
  • 1894 Dem Gebäude wird elbseitig, nach dem Entwurf des Dresdener Architekten Alfred Ressel, eine achtachsige zweigeschossige gusseiserne Veranda vorgelegt und an der Ostecke eine eingeschossige Speisenausgabe für den Gartenbetrieb angefügt.
  • 1896 Erweiterung des Waschhauses um einen Holz- und Geräteschuppen
  • 1896 Errichtung eines Schankzeltes in Eisenkonstruktion mit Leinewanddach durch die Dresdener Firma Stohn
  • 1902 Schankzelt erhält durch Loschwitzer Baugewerken Emil Holtsch massives Holzdach.
  • 1904 Ein beantragter Umbau im Heimatstil wird vom Gemeinderat Loschwitz wegen des massiven Erscheinungsbildes mit einer viel zu großen Dachlandschaft abgelehnt.
  • 1904 Die Marquise (Schankzelt) wird abgebrochen. Später (vermutlich um 1925) entsteht in diesem Restaurant-Gartenbereich eine hölzerne Konzertmuschel.
  • 1904 Der Loschwitzer Architekt und Baumeister Paul Winkler legt neue Pläne zum Umbau des Etablissements vor. Der Architekt Robert Born jun. modifiziert diese Pläne und führt den Umbau aus. Sichtbar wird diese Veränderung durch die Ausbildung des Doppelgiebels mit höherem First in der Ostansicht des Gebäudes.
  • 1905 Die Inbetriebnahme des umgebauten und erweiterten Hotel- und Gaststättengebäudes erfolgt ohne Abnahmegenehmigung!
  • 1921 Antrag zum Anbau einer Kegelbahn im UG an der Nordwestecke des Gebäudes nach den Plänen des Architekten Karl Reichpietsch. Die bestehende gusseiserne Veranda musste in diesem Zusammenhang um vier Achsen nach Westen erweitert werden.
  • 1926/27 Anlässlich des 75-jährigen Geschäftsjubiläums erfolgte ein umfassender Umbau des gesamten Gebäudes, der zu äußeren und inneren Veränderungen führte.
    Im elbseitigen Bereich wurden z.B. die Dächer einheitlich auf die Firsthöhe des Anbaues von 1904 angehoben und zahlreiche Balkone angebaut. Weiterhin entstand eine zweite Kegelbahn (parallel zur Ersten), die Restauranträume im Stil des Art Deco umgestaltet u. ä. Der Umbau wurde ohne Genehmigung begonnen die Akte enthält auch keine Baupläne.
  • 1931 Antrag zur Errichtung einer offenen, überdachten Gästehalle im Untergeschoss der Veranda in Richtung Körnerplatz. Entwurf und Ausführung durch den Architekten und Baumeister Otto Wanka. Fertiggestellt wurde diese Halle erst im März 1938.
  • 1934 An der Nordwestfassade wird das Gebäude durch einen kleinen erdgeschosshohen Anbau von Otto Wanka ergänzt.
  • 1941 Wegen Einsturzgefahr musste die Stützmauer des Gästegartens am Burgberg-Osthang instandgesetzt werden.
  • 1942 Einrichtung eines Reservelazarettes, wozu Restaurant und Hotel vermutlich durch die Deutschen Wehrmacht requiriert wurde
  • 1945 Als Folge des Luftangriffes auf Dresden am 13./14. Februar 1945 brennt das Gebäude nach einem Bombentreffer komplett aus.
  • 1967 In Vorbereitung der in Dresden stattfindenden Arbeiterfestspiele wurde, von der Staatlichen Bauaufsicht unter der Leitung von Herrn Päppke mit der Abbruchgenehmigung Nr. 3/67 festgestellt, dass die Ruine von der städtischen Enttrümmerungsabteilung abgerissen werden kann. Die Genehmigung erfolgte ohne Einbeziehung des Grundstückseigentümers!

Eberhard Münzner

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