Grußwort des Stadtbezirksamtsleiters Christian Barth

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner
der Stadtbezirke Blasewitz und Loschwitz,

ein arbeits- und ereignisreiches Jahr 2023 geht zu Ende. Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass der persönliche Rückblick eine gewisse Zufriedenheit erzeugt und Lust auf neue Ideen und Ziele macht.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt – und die dafür nötige Zeit und Ruhe wünsche ich Ihnen – ein wenig Bilanz zu ziehen und die richtigen Schlussfolgerungen daraus zu treffen.
Das Jahr 2023 war in den Stadtbezirken Blasewitz und Loschwitz wieder von kleinen und großen, motivierenden, aber manchmal auch hemmenden Herausforderungen geprägt. So hat die gesamtstädtische Haushaltssperre zum Jahresanfang naturgemäß erst einmal für Verunsicherung gesorgt. Dank einer umsichtigen Entscheidung des Stadtrates wurde aber schnell Klarheit und Handlungsfähigkeit in den Stadtbezirken wiederhergestellt.
Dank vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger, der guten Zusammenarbeit mit den städtischen Fachämtern und der kritischen, aber immer ergebnisorientierten Förderung durch die Stadtbezirksbeiräte konnten eine Vielzahl an Projekten zum Wohl der Bewohnenden umgesetzt werden. Ein kleiner, persönlicher Höhepunkt war dabei der „Internationale Tag der älteren Menschen“ alljählich am 1. Oktober in Loschwitz. Wir sind eine älter werdende Stadt und nahezu täglich besuche ich 90- und 100-Jährige mit beeindruckenden Lebensgeschichten. Dieser Tag hat das Ziel die Bedürfnisse älterer Menschen in den Fokus zu rücken und Alter nicht nur als Manko, sondern als Ressource und Möglichkeit zu betrachten. Auf Initiative und in Zusammenarbeit mit dem Beratungs- und Begegnungszentrum
BÜLOWH und dem Sozialen Dienst für Senior*innen des Sozialamtes haben wir diesen Tag gestaltet. Das wünsche ich mir in unserer Stadt noch viel mehr.
Im Jahr 2023 fassten wir in Blasewitz und Loschwitz richtungsweisende Beschlüsse zur Rekonstruktion des Loschwitzer Parks, der Sanierung des Hermann-Seidel-Parks und des Friedensplatzes. Gemeinsam mit dem Amt für Stadtgrün brachten wir die Schaffung eines Neuen Parks hinter dem Kaufland Borsbergstraße und die Entwicklung einer tollen Parcouranlage, besonders zur sportlichen Betätigung für Kinder und Jugendliche, auf der Haenel-Clauß-Straße auf den Weg.
In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und dem Fotografen Albrecht Voss wurden pro Stadtbezirk über 750 Stadtbildfotografien erstellt, welche den gegenwärtigen Ist-Stand darstellen und zukünftig für jedermann kostenfrei zur Verfügung stehen werden.
Am 1. April 2023 fand wieder die traditionelle Elbwiesenreinigung mit einer großartigen Beteiligung statt, und ich möchte bereits jetzt für den 13. April 2024 zur aktiven Teilnahme einladen.
Der Abbau des zum Teil erheblichen Bearbeitungsstaus von Pass- und Ausweisangelegenheiten im Bürgeramt Blasewitz in Folge der Coronapandemie gelang durch organisatorische Maßnahmen und erheblichen persönlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen.
Die Einrichtung von Nachbarschaftszentren in Striesen, Gruna, Niederpoyritz und auf dem Weißen Hirsch konnten wir ein großes Stück voranbringen. Sie sind bzw. werden Orte der Gemeinschaft und des Austausches. Sie sollen zu aktivem, sozialem Leben einladen und
demokratische, soziale sowie kulturelle Kommunikation und Bildung fördern. Dies erscheint mir in der heutigen Zeit bzw. in einer sich immer mehr verdichtenden sowie gleichzeitig anonymisierenden und polarisierenden Stadtgesellschaft als besonders wichtig.
Auch die Findung und Errichtung von dezentralen Flüchtlingsunterkünften in den Stadtbezirken als Pflichtaufgabe der Stadt war eine erhebliche Herausforderung. In Blasewitz wird der neue Standort an der Löwenhainer Straße von einer breiten demokratischen Mehrheit getragen. Im Gegenzug bedauere ich es ein wenig, dass Loschwitz bisher keinen Beitrag zu dieser gesamtstädtischen Aufgabe leistet.
Mit Förderbeschlüssen der Stadtbezirksbeiräte konnten wir wieder eine Reihe an Festen unterstützen und damit ermöglichen. Das Borsbergstraßenfest, das Brunnenfest in Gruna, Straßenfeste auf der Beil- und der Tauscherstraße, ein Kennlernfest in der ansässigen Synagoge in Gruna und unterschiedliche Sommer- und Adventsfeste auf beiden Seiten der Elbe sorgten für einzigartige Momente.
Das Elbhangfest vom 23. – 25. Juni war bereits abgesagt und erlebte dann doch, dank vieler Anwohnenden, eine beeindruckende Renaissance. Spontan und möglichst unbürokratisch wurden 18 Veranstaltungen durch den Stadtbezirk finanziell unterstützt. Im Moment wird gesamtstädtisch betrachtet, wie die Finanzierung und Genehmigungspraxis für kommerzielle und nichtkommerzielle Veranstalter sicherer und berechenbarer gestaltet werden kann.
Büchertauschschränke in den Stadtteilen und Equipment für die ansässigen Sportvereine, das Muschelkino auf dem „Hirsch“ und inspirierende Lesungen und Konzerte komplettieren die Vielfalt an unterschiedlichen Förderprojekten diesen Jahres.
Aber natürlich gibt es auch eine Reihe an Themen, wo wir im kommenden Jahr noch zulegen können und müssen. Dabei fällt mir als erstes die schwierige und häufig kosten- und planungsintensive Sanierung von Geh- und Fahrbahnen am Hang in Loschwitz ein. Technisch herausfordernde Stützmauern und häufig Straßen und (Wander-) Wege im Nebennetz mit untergeordneter Bedeutung erschweren die Umsetzung. Selbiges gilt für die Sanierung von Fußwegen in Striesen und Blasewitz, welche häufig durch Baumwurzeln in einem schlechten Zustand sind. An dieser Stelle arbeiten aber Beirat, Stadtbezirksamt und Straßen- und Tiefbauamt intensiv zusammen.
Auch bei der Initiierung und Unterstützung von vernetzterem bürgerschaftlichem Engagement in Blasewitz gibt es noch viel zu tun.
Besonders herausfordernd für das Jahr 2024 wird wieder die Wahl am 9. Juni (Europa-, Stadtrats- und Stadtbezirksbeiratswahl). Meine große Hoffnung und gleichzeitig Einladung ist, dass sich möglichst viele Menschen an diesem Tag als Wahlhelfer engagieren, damit wir dieses wichtige demokratische Grundrecht auch organisatorisch gut gemanagt bekommen.
Einen besonderen Dank sende ich an die Stadtbezirksbeirätinnen und -beiräte in Blasewitz und Loschwitz für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im letzten Jahr. Dank gilt auch meinen großartigen Mitarbeitenden für ihre Kreativität, Einsatzbereitschaft und konsequente Serviceorientierung nicht nur gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Gemeinsam haben wir eine Vielzahl an kleinen und großen Anliegen der Anwohnenden unterstützt oder direkt umgesetzt.
Besonders die Einwohnenden des Stadtbezirkes Blasewitz, und das sind fast 90.000 Menschen in Seidnitz, Tolkewitz, Gruna, Blasewitz und Striesen, möchte ich herzlich einladen, sich mit Ihren Ideen zur Ortsbildverschönerung, zur Förderung von bürgerschaftlichem Engagement oder zur Verbesserung des kulturellen und sozialen Lebens an das Stadtbezirksamt zu wenden. Ich bin mir sicher, wir finden gemeinsam Wege für eine Unterstützung und Umsetzung. Parallel laufen natürlich bereits intensive Gespräche mit Fachämtern und Engagierten im Stadtbezirk für spannende Projekte im Jahr 2024.
Nun wünsche ich Ihnen aber erst einmal eine besinnliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit. Ich wünsche Ihnen Zeit und Ruhe für die Menschen, die Ihnen nahestehen, Gelassenheit, um die Geschwindigkeit des Alltags zu drosseln und für das Jahr 2024 einen guten Start sowie viele Moment der Gemeinsamkeit mit anderen Menschen!
Ihr Christian Barth

Veröffentlicht unter Allgemein, Artikel aus der Print-Ausgabe