Veränderungen des Liedtextes im Laufe der Zeit
Das im Editorial zitierte (kriegerische) Weihnachtslied lautet bei Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874) in der 2. Strophe:
Bring uns, lieber Weihnachtsmann,
bring auch morgen, bringe:
Musketier und Grenadier,
Zottelbär und Panthertier,
Ross und Esel, Schaf und Stier,
lauter schöne Dinge.
Die 1. und 2. Strophe lauten heute:
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
kommt mit seinen Gaben.
Bunte Lichter, Silberzier,
Kind und Krippe, Schaf und Stier,
Zottelbär und Panthertier
möcht ich gerne haben.Bring uns, lieber Weihnachtsmann,
bring uns morgen, bringe
eine schöne Eisenbahn,
Bauernhof mit Huhn und Hahn,
einen Pfefferkuchenmann,
lauter schöne Dinge.
Zu DDR-Zeiten, in denen es weder „Krieg“ noch „Christkind“ gab, lautete die 1. Strophe unverfänglich:
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
kommt mit seinen Gaben.
Äpfel, Nüsse wünsch ich mir,
Zottelbär und Panthertier,
Ross und Esel, Schaf und Stier
möcht ich gerne haben.
Die 3. Strophe überdauerte alle Zeiten und Systeme und lautet noch heute:
Doch du weißt ja unsern Wunsch,
kennst ja unsre Herzen.
Kinder, Vater und Mama,
auch sogar der Großpapa,,
alle, alle sind wir da
„Franzosenhass“ hat Hoffmann von Fallersleben wohl nicht gepflegt, denn er unterlegte seinem Weihnachtslied die Melodie des alten französischen Salonliedes Ah, vous dirai-je, Maman, ce qui cause mon tour-ment! … von Nicolas Dezède (1740 – 1792).