Dem Aufruf zu „Sauberen Ufern – Reinigung der Elbwiesen” am 16. April werden in diesem Jahr wieder viele gesellschaftliche Gruppierungen folgen, sicher auch die ufernahen Gastwirte beiderseits des Blauen Wunders, profitieren sie doch alle von der Faszination des Landschaftsschutzgebietes und des mit dem europäischen „Schutzsiegel” versehenen Flora-Fauna-Habitat.
Sollen wir eigentlich auch auf den (noch illegalen) Uferparkplätzen unterhalb des SchillerGartens oder am früheren Loschwitzer „Festplatz” Ordnung schaffen? Diese Flächen werden ja vielleicht nach dem Willen mancher Autofahrer und Volksvertreter aus dem Schutzgebiet ausgegliedert und müssen wohl demnächst eine „Sonderbehandlung” erfahren: Schmutz, Reifenabrieb oder grundwassergefährdendes Tropföl werden dann wahrscheinlich von den Parkpklatznutzern selbst beseitigt; es bedarf nur noch einer entsprechenden Beschilderung. Und für diese Mühe werden die Autofahrer auch belohnt: Der Blick aus dem Biergarten über ufernahe bunte Autodächer ist durch nichts zu übertreffen. Dafür fährt (nicht: läuft) man ja schließlich an die Elbe. Auf zu neuen Ufern!
Eine Rechnung ist allerdings noch offen. Wenn die parkenden Restaurant-Besucher in Loschwitz und Blasewitz erwartungsgemäß (?) keinen Alkohol zu sich nehmen, stellt sich für die Gastronomen erneut die Existenzfrage. Darauf gibt gewiss der Blasewitzer Landtagsabgeordnete Martin Modschiedler (CDU) im Rahmen der „Blasewitzer Gespräche” am 27. April, 19.30 Uhr im „Hotel am Blauen Wunder” eine Antwort. Sein Diskussionsthema: „Zwischen Europa und Blauem Wunder – Von Blasewitzer Parkplätzen zu europäischer Bürokratie” – das wird spannend.