Neue (Sascha-Schneider-)Sichtweisen in der Kunstgeschichte?

Sascha Schneider mit Karl May (1904)

Sascha Schneider mit Karl May (1904)

Für den 2. November wird in das KulturHaus Loschwitz eingeladen, wo Kunstfreunde (oder Neugierige?) von eingeweihter Seite erfahren können, dass der große Maler, Grafiker und Bildhauer Alexander (Sascha) Schneider (1870 – 1927) eigentlich der „Erfinder des Fitnesstudios“ gewesen sei und „Dutzende von Ikonen der Homosexuellenkunst in Öl und Stein“ hinterlassen habe.

Hoffentlich gibt es nach dieser angekündigten „DocuFiction“ noch eine Diskussion, in der geklärt werden kann, dass Sacha Schneider 1919 in Dresden ein „Kraft-Kunst-Institut“ gründete, das in der „wilden“ Zeit nach dem Ersten Weltkrieg seinesgleichen suchte. Der (unverheiratete) Blasewitzer Sammler Fritz Pappermann, der eine Freundin hatte und u. a. auch Sascha-Schneider-Werke besaß, hätte wahrscheinlich mitleidig den Kopf geschüttelt, wenn seine diesbezügliche Sammlung als „Homosexuellenkunst“ apostrophiert worden wäre. Vielleicht tut sich jetzt, weil es gerade schick ist, eine neue Sparte für den Kunstmarkt auf? Und hoffentlich besteht am 2. November auch Gelegenheit, Regionalgeschichte(n), Kulturgeschichte und Missverständnisse auseinanderzuhalten.

Literaturhinweis:

Hans Gerd Röder, „Das Kultur-Kunst-Institut von Sascha Schneider“ in: Dresdner Hefte Nr. 57, 1999

Ausstellungshinweis:

„Sascha Schneider – Ideenmaler und Körperbildner“, Ausstellung vom 31. März bis 21. Juli 2013 in der Weimarer Kunsthalle „Harry Graf Kessler“

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