Im Albertinum kann man noch etwas dazulernen
Die im Februar eröffnete Sonderausstellung „Dahl und Friedrich – Romantische Landschaften“ ist noch bis Anfang Mai das außerordentliche Thema im Dresdner Albertinum. Und auch diesmal trifft die mehrfach formulierte These zu: „Bedeutsame Dresdner Kulturereignisse haben auch eine Wurzel am Elbhang“.
Dass die romantische Malerei hier ein Standbein hat, wissen wir nicht zuletzt von Hans Joachim Neidhardt, dessen 90. Geburtstag unlängst begangen wurde (siehe Elbahng-Kurier Januar 2015). Während seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit als Kustos der Galerie Neue Meister zelebrierte er nicht nur die legendäre Dresdner Caspar-David-Friedrich-Ausstellung (1974/75), sondern verhalf 1979 auch der Exposition „Dahl’s Dresden“ in Oslo und Stockholm zum Erfolg. Solche Ereignisse wirken nach – bei der feierlichen Eröffnung der derzeitigen Dahl-Friedrich-Ausstellung saß er als Ehrengast in der ersten Reihe und konnte dort u. a. seine norwegischen „Kollegen“ begrüßen.
Freilich, der Elbhang findet sich zwischen den zahlreichen Dahl- und Friedrich-Bildern nur auf einem kleinen, aber eindrücklichen Ölgemälde Johan Christian Dahls wieder: „Blick auf Schloss Pillnitz, 1823“. Eindrücklich auch deshalb, weil der damalige königliche Sommersitz in eine offenbar unberührte Landschaft eingebettet war. Um das zu studieren, muss man also derzeit nicht ins Museum Folkwang Essen fahren.
Ein ambitioniertes Begleitprogramm (siehe Faltblatt zur Ausstellung) mit Rundgängen, Kunst- und Künstlergesprächen, Abendvortrag, Musikalischer Matinee (am 1. März, 11 Uhr singt das Vocal Concert Dresden unter Peter Kopp!), Sonderführungen, Lesung, Kinder- und Schülerangeboten und drei Exkursionen in die Sächsische Schweiz wird die Ausstellung vertieft.
Ein Übriges tut der im Blasewitzer Sandstein Verlag erschienene 256-seitige Ausstellungskatalog, angereichert mit acht lesenswerten Essays (29,80 Euro im Museum, 39,80 Euro im Buchhandel).
Dass C. D. Friedrich auch Loschwitz besucht und dort sogar gedichtet hat, geht aus einem Leserbrief H. J. Neidhardts hervor (siehe Seite 23).