Wir erinnern an Richard Wagner, Hartmut Haenchen, Jürgen Rudolph und Helmut Werner
Wir erinnern…
… uns des betagten Dresdner Schauspielers (und gelernten Elektrikers und Beleuchters) Hans Jürgen Rudolph und seiner 250 Rollen, die er (bis 1999) am Dresdner Theater der Jungen Generation (TJG) verkörpert hat. Am 14. März wird der gebürtige Oberschlesier »85«; dazu gratulieren wir ihm, auch in der Gewissheit, dass fast jeder unserer »eingeborenen« älteren Leser ihn irgendwann (bei Pflichtbesuchen?) im TJG erlebt hat – oder vielleicht auch als Loschwitzer Mitbürger in den 60er Jahren.
Inzwischen wohnt er immer noch »am Hang« – aber jetzt etwas westlicher, in DD-Altfranken. Ins »Kraftwerk Mitte« konnte er nicht mehr einziehen, dafür hat er auf Gastspielreisen (unter anderem nach Tschechien, Frankreich, Nordkorea oder Westberlin) ein bisschen »die Welt« (und viele junge Zuschauer) gesehen.
… und gratulieren dem in Loschwitz (und zeitweilig auch in Amsterdam) wohnenden Dirigenten Hartmut Haenchen zum 75. Geburtstag am 21. März. Vielleicht verleiht ihm das Datum des Frühlingsanfangs immer wieder neue Kräfte, die ihn offensichtlich beflügeln, gemeinsam mit seinem »Festspielintendanten-Vorgänger« Jan Vogler (Cello) am 10. Mai die diesjährigen Dresdner Musikfestspiele zu eröffnen.
Dabei wird ihm (neben Vogler) im Kulturpalast die Königliche Kapelle Kopenhagen zu Füßen sitzen – ein »aristokratisches« Ambiente, in dem Hartmut Haenchen seit langem zu Hause ist: Im Stand eines »Königlichen Ritters im Orden des Niederländischen Löwen« und an der »Royal Opera Covent Garden« war (ist?) er seit Jahren in Amsterdam und in London gefragter Gastdirigent, seine Berufung in die Sächsische Akademie der Künste ist (beinahe) einem Adelsprädikat gleichzusetzen (auch wenn es hierzulande keinen König mehr gibt).
… und gratulieren dem einstmals in Wachwitz, jetzt in Bautzen lebenden Orgelbaumeister und studierten Orgelrestaurator Helmut Werner zum 75. Geburtstag am 11. März. Als Restaurator der Bautzner Orgelbauwerkstatt Eule war er maßgeblich an der Aufstellung und (Wieder-)Einweihung der jetzigen Orgel in der Blasewitzer Heilig-Geist-Kirche im Jahre 1978 beteiligt (damals noch in der Ära von Kantor Siegfried Raschke +). Zahlreichen Orgeln in Sachsen und dem übrigen Deutschland hauchte er neues Leben ein, und im März dieses Jahres erklingt – hoffentlich in seiner Anwesenheit – in einer privaten Amsterdamer Orgel-Sammlung ein von ihm mitbetreutes Instrument von Neuem.
… nachträglich an die Ernennung Richard Wagners (1813 – 1883) zum Königlich-Sächsischen Hofkapellmeister vor 175 Jahren am 2. Februar 1843. Dieser Ehrung waren die Uraufführungen der Opern »Der fliegende Holländer« (2. Januar 1843 / von der Kritik zurückhaltend aufgenommen) und »Rienzi, der letzte der Tribunen« (20. Oktober 1842 / in Dresden euphorisch gefeiert) vorausgegangen.
Die Entstehungsgeschichte von „Rienzi“ ist bekanntlich mit Wagners Aufenthalt im damaligen Gasthof Blasewitz (1837) verknüpft. Daran erinnert eine von Wolfgang Wahrig initiierte Gedenktafel am heutigen Vitanas-Seniorenzentrum (siehe Elbhang-Kurier 10/2007). Hat etwa der Wagner-Kult in Blasewitz seine Wurzeln?