Wir erinnern…

…an Gert Hausmann, Gottfried Schmiedel und Ludwig von Hofmann

Wir erinnern…

… an den vormaligen Chemie-Ingenieur und späteren Jazzer und Musiker Gert Hausmann (1935 – 2000), der am 7. August 85. Geburtstag hätte feiern können, wenn er sich nicht vorzeitig »in die ewigen Jagdgründe« begeben hätte. Eingedenk seiner legendären »Gully-Konzerte« im Dunstkreis der kanalisierten Losch- witzer Trille und angesichts seiner hinterlassenen familiären Spuren wird er üblicherweise den »Elbhänglern« zugeordnet, denen er sich bei vielen Elbhangfesten outete; aber der gebürtige »Innere Neustädter« war letztlich in seinem Bühlauer Gartenhaus und in seiner Blasewitzer Wohnung, die eher einem Turmuhrenmuseum glich, zu Hause – eigentlich aber am Piano, mit dessen Beistand er 1955 die ebenfalls legendären »Elb-Meado-Ramblers« mitgründete und sie dann 32 Jahre leitete – mehrfach landesgrenzenüberschreitend – und bis heute im Ohr, auch angesichts seiner immer wieder aufblitzenden Dicht- und Fabulierkunst. »Zum Wartburg gehört der Wartebürger«, hat er einst systemerfahren gewitzelt … Er ruht auf dem Striesener Friedhof.


Wir erinnern…

… an den Musik-Pädagogen, -Kritiker und -Publizisten Gottfried Schmiedel (1920 – 1987), der vor 100 Jahren am 24. August (in Schmiedeberg) geboren wurde. Von seinen Bühlauer und Loschwitzer Wohnsitzen ist der (letzte) am 2. Steinweg Nummer 1 auch in die (Welt-)Literatur eingegangen – Martin Walser porträtierte den namhaften Nachkriegs-Dresdner alias Heribert Priebe in seinem Schlüsselroman »Verteidigung der Kindheit« (1991). Als Kreuzschullehrer, Hochschuldozent, vor allem als Musikrezensent (maßgeblich im »Sächsischen Tageblatt« und im Rundfunk) und als Buchautor (»Peter Schreier/Rudolf Kempe/Die Beatles«) hat Gottfried Schmiedel zur Bewusstseinsbildung nicht nur einer (Dresdner) Generation beigetragen, auch wenn Manche ihn und seinen Dackel lediglich als Spaziergänger in Loschwitz wahrgenommen haben sollten.


Wir erinnern…

… an den 75. Todestag – 23. August 1945 – des aus Darmstadt stammenden Malers und Grafikers Professor Ludwig von Hofmann (1861 – 1945), der wenige Wochen nach Kriegsende in seinem improvisierten Altersdomizil, der Pillnitzer Brockhausvilla, starb, nachdem er zuvor 13 Jahre im Pillnitzer Wasserpalais mit seiner Frau Eleonore und der gemeinsamen Adoptivtochter Blandine von Hofmann (1926 – 1943, siehe ELBHANG KURIER Februar und April 2018) gewohnt hatte – das Familiengrab ist auf dem Hosterwitzer Kirchhof zu finden. Von Hofmann – u. a. Mitbegründer des Deutschen Künstlerbundes – galt in seiner Zeit als angesehener »weicher, graziöser und lyrischer … Stilist, der … den Stil der Zeit realisierte«. Er war auch an der figürlichen Ausmalung der 1912 eingeweihten Deutschen Bücherei Leipzig beteiligt.

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