(oder: „Der Odolkönig ist tot – es lebe der neugeborene Stadtteilschreiber!“)
Einen „Bezug zur Stadt Dresden oder der sächsischen Kulturlandschaft“ sollen die lyrischen Arbeiten erkennen lassen, mit denen zeitgenössische Autorinnen oder Autoren in Loschwitz „poet in residence“ werden können
Der seit 2012 im KulturHaus Loschwitz zu vergebende Titel, von einer erlesenen Jury (mit Publikumsunterstützung) begleitet, wird von einem privat finanzierten Stipendium getragen; er ist dazu angetan, auch „ungeübten“ Lesern zeitgenössische Lyrik zu erschließen.
Dazu gibt’s – nach der öffentlichen Darbietung – nun auch eine „bibliophile Schriftenreihe in kleiner Auflage“, die zum Schmuck nicht nur des Dresdner Bücherschranks werden kann. Die erste Ausgabe der Gedichtsammlung „poet in residence“ (31 Seiten im eigenwilligen quadratischen Format) liegt vor, kostet 14,95 Euro und ist dem Stipendiaten und Leipziger Autor Carl-Christian Elze (Jahrgang 1974) gewidmet.
Seiner Anfang 2013 in Loschwitz entstandenen Poesie hat er die Überschrift „pferd im schnee“ (Titelgedicht) gegeben – und den oben erwähnten Dresdnerischen und sächsischen Bezug kunstvoll, aber nicht vordergründig beherzigt. Das zugeschneite Pferd am Loschwitzer Elbufer, der gefallene Bussard vor der Elbhangvilla (mit ihren „verturmten“ Bewohnern), der entzauberte Fernsehturm, das „schiefhalsbaby odol“ des wohltätigen Schlossherrn erschließen sich sehr bald dem Leser, der freilich mit den „vampiren in dd“ und dem weit ausholenden „gespräch mit dem vater“ den Dingen durchaus mit Erkenntnisgewinn auf den Grund gehen muss.
Einige biografische Notizen rücken den Autor Carl-Christian Elze ins rechte Licht. – Die Erwartung ist groß, was uns Bertram Reinecke, der „poet in residence“ 2014, binnen Jahresfrist bescheren wird.
- „pferd im schnee“
- ISBN 978-3-9816210-1-3
- im BuchHaus Loschwitz zu haben