Blasewitzer Baukultur – Neuer Anlauf

Konstruktive Bürgerdiskussion statt Konfrontation im »Grünen Büro«

Im Ortsamtsbereich Blasewitz wurden in den vergangenen Jahren immer wieder – auch im Elbhang-Kurier – Bauentscheidungen kritisch hinterfragt, weil es den Anschein hatte, dass bestehende Bauordnungen und Satzungen (z.B. die Denkmalschutzgebietssatzung Striesen/Blasewitz) von Bauherren, Bauträgern, Investoren oder auch rendite-interessierten Grundstücksverkäufern vorsätzlich, leichtfertig bzw. juristisch-geschickt verklausuliert umgangen oder ausgelegt wurden.

Eine Antwort darauf war u. a. die zunächst in der SchillerGalerie und jetzt im Ortsamt Blasewitz (Rathaus) aufgebaute Ausstellung »USB – Unser Schöner Blasewitz«. Dort wurden/werden sowohl historisch gewachsene Bautendenzen als auch hoffnungsvolle Zeichen einer erhaltungswilligen Baugesinnung, leider aber auch deutliche Verstöße gegen bestehendes oder vermeintliches Baurecht thematisiert. Ein Ergebnis dieser Ausstellung war u. a. die Vereinsgründung »Kulturerbe Blasewitz e. V.«, die die leider zum Erliegen gekommenen Anstrengungen der vormaligen »Bürgerinitiative Blasewitz e. V.« wiederbeleben könnte. In der genannten Ausstellung »USB« wurde auch die vermeintliche oder offensichtliche Untätigkeit von Verwaltung und Behörden beklagt. Dass die Wirklichkeit anders aussieht, wurde Mitte Juni im sogenannten »Grünen Büro« (Schlüterstraße 7) in einem öffentlichen Fachgespräch »verhandelt«, das mit der Zielstellung »Baukultur erhalten und gestalten für Blasewitz« stattfand. Von Stadtrat Thomas Löser moderiert, referierten und diskutierten dort Andrea Steinfurt, Abteilungsleiterin im Stadtplanungsamt, und Daniel Woite, Stadtplaner für das Stadtgebiet Ost. Die Verwaltungsvertreter zeigten sich außerordentlich gut informiert über die gewachsenen Strukturen in Blasewitz und Striesen und erläuterten den Inhalt einer »Erhaltungssatzung«, die der Stadtrat im Januar 2016 in einem »Aufstellungsbeschluss« mit der Zustimmung aller Fraktionen auf den Weg gebracht hat. Damit sei, nach Meinung von Stadtrat Löser, die Phase der »politischen Verkrustungen« bei der Beurteilung nicht nur des Blasewitzer Baugeschehens endlich überwunden.

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