Wir erinnern… und gratulieren…

Wir erinnern an den Erzähler, Lyriker und »Schattenspieler« Fritz Gay sowie den vormaligen Weißer-Hirsch-Kurdirektor Gustav Burde und gratulieren dem Architekten Manfred Wagner sowie dem Künstler Veit Hofmann

Wir erinnern…

…an den Loschwitzer Erzähler, Lyriker, Übersetzer und »Schattenspieler« Fritz Gay (1907 – 1969), der vor 50 Jahren am 23. Mai starb – er hatte seine Wohnung auf der Franz-Curti-Straße. Heute ist er – auch in literarischen Kreisen – weithin unbekannt (auch das »Loschwitzbuch« erwähnt ihn nur marginal), obwohl er besonders für die von ihm gegründete und geleitete Puppenbühne »Die Schatten« namhafte Mitstreiter wie den Verleger Wolfgang Jess, den Maler Johannes Kühl oder den Komponisten Gottfried von Einem gewinnen konnte. Zu den noch lebenden Augen- und Ohrenzeugen gehört u. a. der »Loschwitzbuch«-Mitautor Dieter Hoffmann.)


Gustav Burde; Foto: Ursula Richter/Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse, April 1929

Wir erinnern…

… an den vormaligen Kurdirektor Gustav Burde (1872 – 1929) im Dienst der 1921 geschaffenen Städtischen Kurverwaltung auf dem Weißen Hirsch. Er starb an den Folgen einer Operation vor 90 Jahren am 22. April und hatte als ehemaliger sächsischer Offizier nach dem Ersten Weltkrieg sein Amt im zum BAD erhobenen Kurort engagiert ausgeübt. Beispiele: 1928 Verknüpfung der 50-Jahr-Feier des Lahmann-Sanatoriums mit der Aufwertung des »Konzertplatzes« (Musikpavillon, Brunnenhaus) und des »Lesehallen«-Umfeldes. Als Schwiegersohn des namhaften Dresdner Apothekers Dr. Giesecke (Hofapotheke Schloßstraße) wohnte er in dessen Haus in Blasewitz an der Emser Allee (Goetheallee) 32, das 1945 von der Familie verlassen werden musste.

Die Historie (und Wiedergeburt) dieser bemerkenswerten Villa „Helene“ ist im ELBHANG KURIER Januar 2016 und 2017 nachzulesen. Über Gustav Burdes erfolg­reiches medizinisch-organi­satorisches Wirken (auf dem Tolkewitzer Johannisfriedhof ist sein Grab erhalten) recherchiert weiterhin der Verschönerungsverein Weißer Hirsch/Oberloschwitz (siehe auch »Dr. Lahmanns Sanatorium…«, ELBHANG-KURIER-Verlag, 2015). Bei dieser Arbeit leisten auch seine in Bayern und in der Schweiz lebenden Nachkommen (und ELBHANG-KURIER-Abonnenten!) Unterstützung.


Wir erinnern… und gratulieren  nachträglich…

…dem wiederholt im Elbhang-Kurier präsenten Architekten Professor em. Dr. Manfred Wagner zum 85. Geburtstag, den er am 11. April im vertrauten Blasewitz-Neugrunaer Umfeld feiern konnte. Nicht nur durch seine jahrzehntelange Lehrtätigkeit vor und nach der »Wende« an der TU Dresden, sondern auch mittels seiner tausendfach entstandenen Architekturzeichnungen hat er einen bleibenden Anteil an der nachhaltigen »gestalterischen Bewusstseins-Bildung« – jenseits aller vordergründigen digitalen Techniken und Denkweisen.


Wir gratulieren…

Wir gratulieren dem Maler, Grafiker, »Künstlervater« und »Künstlerhaus-Urgestein« Veit Hofmann nachträglich zum 75. Geburtstag am 30. April, den er nicht im Loschwitzer (Geburts- und) Künstler-Haus, sondern in seinem ungarischen Atelierdomizil Pannonhalma feierte. Der seit 1972 freischaffende Künstler ist als gelernter Buchdrucker mit sehr unterschiedlichen Mal- und Grafiktechniken vertraut (bis hin zur mit der von ihm miterfundenen »Telefonkunst« 1988). In der am 29. Mai (Himmelfahrtsvorabend / 19 Uhr) in der Galerie Kühl zu eröffnenden Ausstellung »Unerwünscht! Ostdeutsche Abstraktion der 50er bis 80er Jahre« wird er – eigentlich selbstverständlich – vertreten sein. Es ist ihm zu wünschen, dass er auch weiterhin unbefangen mit Pinsel, Feder, Griffel oder Holzschnittmesser umgehen darf.

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